Wolfgang Nagele
2018-02-07 23:01:00 UTC
Liebe Mitglieder und Unterstützer,
Wir finden es ist ein guter Zeitpunkt, um eine Diskussion über die
Zukunft von FunkFeuer zu führen. Wir haben noch einige Monate bis zur
diesjährigen Generalversammlung und damit Vorstandswahl. Das ist ein
guter Zeitpunkt, um die Weichen zu stellen und uns in Ruhe zu
überlegen, wie es mit dem Projekt FunkFeuer weiter gehen wird.
Direkt vorweg, David,Wolfgang und Clemens werden sich bei der nächsten
Vorstandswahl nicht mehr der Wiederwahl stellen. Dies geschieht nach
reiflicher Überlegung und aus persönlichen Gründen. Wie ihr vielleicht
wisst, hat David im Sommer 2017 eine neue Position in London
angefangen und ist damit schon rein logistisch nicht mehr in der Lage,
eine Vorstandsposition mit der Aufmerksamkeit, die er einbringen
möchte, auszuüben. Wolfgang wurde auch mit Ende 2017 das erste Mal
Papa und möchte das erste Jahr vermehrt Zeit mit seinem Kleinen
verbringen. Clemens wollte schon seit längerem aus dem Vorstand
ausscheiden und wird dies nun endgültig machen.
Wir möchten mit diesem Schreiben versuchen, unsere dzt. Ansicht der
Dinge vor allem basierend auf den letzten zwei Jahren Vorstandsarbeit,
aber auch basierend auf unserer Erfahrung mit FunkFeuer in den Jahren
davor darzulegen. Wir erhoffen uns, dass sich daraus eine konstruktive
Diskussion und Anpassungen für die Zukunft ergeben werden.
Aus vielen persönlichen Gesprächen wissen wir, dass Funkfeuer seit
einigen Jahren in einer Identitätskrise steckt. Wir definierten uns
bei der Gründung als Verein zur Forschung und Förderung freier Netze.
Das geschah damals nicht ohne Grund, wir wollten damit klarstellen,
dass es hier nicht nur darum geht, Internet und Bandbreite billiger zu
bekommen.
Aus unserer Sicht sind wir heute ein operatives Netz. Das Thema
Forschung und Weiterentwicklung ist nicht mehr ein sehr relevantes
Element. Die Erwartung im Netz ist, dass es funktioniert - Ausfälle
sind kaum akzeptiert. Das steht natürlich dem Element der Forschung
entgegen - wenn man forscht, verändert man, Veränderungen bringen
Instabilitäten. Man kann auch forschen wobei man den Faktor
Instabilität versucht zu reduzieren, das geht zu Lasten der
Flexibilität, usw. Das Ganze ist im Prinzip eine Gleichung, die man
aufstellen kann, wo man entscheiden muss, wo die Priorität liegt -
weil jede Variable, die man verändert entsprechend die anderen mit
verändert. Im Moment liegt die Priorität auf dem operativen Netz und
damit nicht auf der Forschung. Das sieht man darin, dass noch immer
der Großteil des Netzes auf den technologischen Grundzügen aus den
Anfangsjahren betrieben wird. In einem Umfeld wo seither über 10 Jahre
vergangen sind, ist das aus unserer Sicht fatal, zumindest wenn man
sich auf die Idee der Forschung bezieht.
Nun, heißt das, dass deshalb alles schlecht ist? Aus unserer Sicht
nicht - sofern man sich auf diese Situation verständigt und die
Identität entsprechend anpasst. Es ist nichts falsch an einem
operativen Netz - es nützt doch immer noch einigen 100 Knoten
Betreibern soviel, dass es sich für sie auszahlt. Das ist nichts, was
man schlechtreden sollte! Im Sinne der Identität wäre es aber gut und
richtig, dann den Zweck des Vereines entsprechend zu setzen. Es sollte
sowohl nach innen als auch außen klar sein, wofür Funkfeuer in seiner
derzeitigen Form steht, und wofür nicht.
Ein weiteres sehr relevantes Problem ist, dass die zwei Projekte
Housing und Funknetz dzt. von einem Verein und Vorstand gehandhabt
werden. Aus unserer Sicht handelt es sich bei beiden um relevante
Themen im Kontext freier Netze und damit klar etwas, das für FunkFeuer
Relevanz hat. Organisatorisch gibt es damit aber das Problem, dass der
Vorstand des gesamten Vereins sich zwei wesentlich unterschiedlich zu
handhabenden Projekten widmen muss. Das Housing erfordert gänzlich
andere organisatorische Strukturen als es das Funknetz tut. Dadurch
hat sich über die Jahre in unseren Augen eine Unterrepräsentation der
Funknetz relevanten Agenden ergeben. Hier sollte aus unserer Erfahrung
überlegt werden, wie man das in Zukunft so gestaltet, dass beide
Projekte entsprechend ihren Anforderungen voll unterstützt werden
können.
Unabhängig von diesen Punkten wird es bei der nächsten
Generalversammlung definitiv offene Vorstandsposten geben und wir
wünschen uns, dass bereits im Vorfeld Kandidaten bzw. Interesse
bekannt gegeben wird. Es ist wichtig, dass sich bereits vor der GV
Gedanken gemacht werden, wer kandidieren möchte und warum. Diese
Information und Klarheit steht der FunkFeuer Community auf jeden Fall
zu. Hierzu auch der Hinweis, dass bei der letzten GV das Statut
entsprechend angepasst wurde, um spontane und nicht durchdachte
Kandidaturen zu vermeiden. Wenn sich jemand für einen Posten im
Vorfeld gemeldet hat können bei der GV nur Personen, die sich auch 3
Tage vor der GV bereitstellen, mit kandidieren. Eine Vorstandsposition
ist keine kosmetische Position - sie hat Aufgaben und diese auch
wahrzunehmen. Es ist nicht in Ordnung, sich in den Vorstand wählen zu
lassen und dann keine Arbeit wahrzunehmen. Das finden wir ist eine
sehr blöde Situation die sich über die Jahre eingeschliffen hat.
Nun, das war sehr viel Information - was heisst das alles? Wir haben
nicht auf alles hier die finale Antwort. Genau darum geht es uns hier:
dass wir gemeinsam die Probleme adressieren und nicht den Kopf in den
Sand stecken. Deshalb ist es uns wichtig, dass ihr euch einbringt -
wir machen es aber auch klar, dass wir nur an konstruktiver Diskussion
teilnehmen werden wo ein gewisser Wille diese Probleme zu adressieren
ersichtlich ist.
Mit freundschaftlichem Gruß,
Wolfgang Nagele (Obmann)
David Hopfmüller (Obmann Stellvertreter)
Clemens Hopfer (Kassier Stellvertreter)
Wir finden es ist ein guter Zeitpunkt, um eine Diskussion über die
Zukunft von FunkFeuer zu führen. Wir haben noch einige Monate bis zur
diesjährigen Generalversammlung und damit Vorstandswahl. Das ist ein
guter Zeitpunkt, um die Weichen zu stellen und uns in Ruhe zu
überlegen, wie es mit dem Projekt FunkFeuer weiter gehen wird.
Direkt vorweg, David,Wolfgang und Clemens werden sich bei der nächsten
Vorstandswahl nicht mehr der Wiederwahl stellen. Dies geschieht nach
reiflicher Überlegung und aus persönlichen Gründen. Wie ihr vielleicht
wisst, hat David im Sommer 2017 eine neue Position in London
angefangen und ist damit schon rein logistisch nicht mehr in der Lage,
eine Vorstandsposition mit der Aufmerksamkeit, die er einbringen
möchte, auszuüben. Wolfgang wurde auch mit Ende 2017 das erste Mal
Papa und möchte das erste Jahr vermehrt Zeit mit seinem Kleinen
verbringen. Clemens wollte schon seit längerem aus dem Vorstand
ausscheiden und wird dies nun endgültig machen.
Wir möchten mit diesem Schreiben versuchen, unsere dzt. Ansicht der
Dinge vor allem basierend auf den letzten zwei Jahren Vorstandsarbeit,
aber auch basierend auf unserer Erfahrung mit FunkFeuer in den Jahren
davor darzulegen. Wir erhoffen uns, dass sich daraus eine konstruktive
Diskussion und Anpassungen für die Zukunft ergeben werden.
Aus vielen persönlichen Gesprächen wissen wir, dass Funkfeuer seit
einigen Jahren in einer Identitätskrise steckt. Wir definierten uns
bei der Gründung als Verein zur Forschung und Förderung freier Netze.
Das geschah damals nicht ohne Grund, wir wollten damit klarstellen,
dass es hier nicht nur darum geht, Internet und Bandbreite billiger zu
bekommen.
Aus unserer Sicht sind wir heute ein operatives Netz. Das Thema
Forschung und Weiterentwicklung ist nicht mehr ein sehr relevantes
Element. Die Erwartung im Netz ist, dass es funktioniert - Ausfälle
sind kaum akzeptiert. Das steht natürlich dem Element der Forschung
entgegen - wenn man forscht, verändert man, Veränderungen bringen
Instabilitäten. Man kann auch forschen wobei man den Faktor
Instabilität versucht zu reduzieren, das geht zu Lasten der
Flexibilität, usw. Das Ganze ist im Prinzip eine Gleichung, die man
aufstellen kann, wo man entscheiden muss, wo die Priorität liegt -
weil jede Variable, die man verändert entsprechend die anderen mit
verändert. Im Moment liegt die Priorität auf dem operativen Netz und
damit nicht auf der Forschung. Das sieht man darin, dass noch immer
der Großteil des Netzes auf den technologischen Grundzügen aus den
Anfangsjahren betrieben wird. In einem Umfeld wo seither über 10 Jahre
vergangen sind, ist das aus unserer Sicht fatal, zumindest wenn man
sich auf die Idee der Forschung bezieht.
Nun, heißt das, dass deshalb alles schlecht ist? Aus unserer Sicht
nicht - sofern man sich auf diese Situation verständigt und die
Identität entsprechend anpasst. Es ist nichts falsch an einem
operativen Netz - es nützt doch immer noch einigen 100 Knoten
Betreibern soviel, dass es sich für sie auszahlt. Das ist nichts, was
man schlechtreden sollte! Im Sinne der Identität wäre es aber gut und
richtig, dann den Zweck des Vereines entsprechend zu setzen. Es sollte
sowohl nach innen als auch außen klar sein, wofür Funkfeuer in seiner
derzeitigen Form steht, und wofür nicht.
Ein weiteres sehr relevantes Problem ist, dass die zwei Projekte
Housing und Funknetz dzt. von einem Verein und Vorstand gehandhabt
werden. Aus unserer Sicht handelt es sich bei beiden um relevante
Themen im Kontext freier Netze und damit klar etwas, das für FunkFeuer
Relevanz hat. Organisatorisch gibt es damit aber das Problem, dass der
Vorstand des gesamten Vereins sich zwei wesentlich unterschiedlich zu
handhabenden Projekten widmen muss. Das Housing erfordert gänzlich
andere organisatorische Strukturen als es das Funknetz tut. Dadurch
hat sich über die Jahre in unseren Augen eine Unterrepräsentation der
Funknetz relevanten Agenden ergeben. Hier sollte aus unserer Erfahrung
überlegt werden, wie man das in Zukunft so gestaltet, dass beide
Projekte entsprechend ihren Anforderungen voll unterstützt werden
können.
Unabhängig von diesen Punkten wird es bei der nächsten
Generalversammlung definitiv offene Vorstandsposten geben und wir
wünschen uns, dass bereits im Vorfeld Kandidaten bzw. Interesse
bekannt gegeben wird. Es ist wichtig, dass sich bereits vor der GV
Gedanken gemacht werden, wer kandidieren möchte und warum. Diese
Information und Klarheit steht der FunkFeuer Community auf jeden Fall
zu. Hierzu auch der Hinweis, dass bei der letzten GV das Statut
entsprechend angepasst wurde, um spontane und nicht durchdachte
Kandidaturen zu vermeiden. Wenn sich jemand für einen Posten im
Vorfeld gemeldet hat können bei der GV nur Personen, die sich auch 3
Tage vor der GV bereitstellen, mit kandidieren. Eine Vorstandsposition
ist keine kosmetische Position - sie hat Aufgaben und diese auch
wahrzunehmen. Es ist nicht in Ordnung, sich in den Vorstand wählen zu
lassen und dann keine Arbeit wahrzunehmen. Das finden wir ist eine
sehr blöde Situation die sich über die Jahre eingeschliffen hat.
Nun, das war sehr viel Information - was heisst das alles? Wir haben
nicht auf alles hier die finale Antwort. Genau darum geht es uns hier:
dass wir gemeinsam die Probleme adressieren und nicht den Kopf in den
Sand stecken. Deshalb ist es uns wichtig, dass ihr euch einbringt -
wir machen es aber auch klar, dass wir nur an konstruktiver Diskussion
teilnehmen werden wo ein gewisser Wille diese Probleme zu adressieren
ersichtlich ist.
Mit freundschaftlichem Gruß,
Wolfgang Nagele (Obmann)
David Hopfmüller (Obmann Stellvertreter)
Clemens Hopfer (Kassier Stellvertreter)